Kondolenzen

Romina Keber, Großmann Bestattungen
2025-02-14 02:07:50
Björn Staiger, Tübingen
2025-02-18 08:36:36
Papillon
Ihr wollt ein Raubtier aus mir machen.
Aber das ist nicht, was ich bin.
Mir fehlen Gebiss und Krallen.
Ich schnitt mir die Seiten auf an den Krallen derer,
die sich Krallen ansteckten,
weil sie auch keine Raubtiere waren.
Ihr wollt ein Pferd aus mir machen.
Aber das ist nicht, was ich bin.
Ich kann euren Karren nicht ziehen.
Das Zaumzeug schneidet mir ins Fleisch.
Es ist eine Fessel, die nur die nicht mehr spüren,
die sich daran gewöhnt haben.
Ihr wollt einen Affen aus mir machen.
Aber das ist nicht, was ich bin.
Ich kann eure Tricks nicht lernen.
Ich werde dämlich dabei,
wie so viele vor mir schon dämlich geworden sind.
Wann?
Ja, wann endlich darf ich,
geborener Mensch,
wie du,
alte Formen hinter mir lassen,
neugierig werden und mich entpuppen?
aus „Als wir ein Sternbild waren“ von Max Prosa
Lieber Ulrich,
im Zirkus des Lebens hast du uns manchen Trick gezeigt. Du hast viele Karren gezogen, auch festgefahrene Karren. Wenn wir gemeinsam gezogen haben, waren wir stärker. Zähne hast du auch gezeigt, dann, wenn wir miteinander gelacht haben. Wir haben viel miteinander gelacht. Das war schön, das tat gut.
Flieg nun, Papi‘, flieg! Fliehe die feste Insel. Steig auf in die Höhe, in den Himmel. Und lass dich nieder dort, wo Frieden ist.
Dein Björn

Stephan Czarnecki, Leiter der Abteilung Marktüberwachung beim RP Tübingen
2025-02-19 06:36:54Lieber Ulrich,
es war immer schön wie der
Anblick eines Schmetterlings, mit Dir zu tun zu haben. Du hast unser Leben
bereichert. Danke dafür. Du fehlst auf dieser Welt.
Liebe Familie Ratzel, liebe
Angehörige, liebe Freunde,
ich war ein Kollege von Ulrich
Ratzel im Umweltministerium. Wir haben uns in Ulrichs Zeit bei der LfU/LUBW
kennengelernt. Über
die Fotografie und Ulrichs Leidenschaft für die Natur hatten wir schnell eine
Gemeinsamkeit im Leben, die uns verband. Die Begegnungen mit Ulrich waren zwar
nicht so häufig, aber wir hatten immer gleich einen direkten und schnellen
Draht zueinander. Als ich dann nach Tübingen wechselte, hatte ich nicht mehr so
viel Gelegenheit, mit ihm zu tun zu haben.
Wie ich nun hörte, dass Ulrich verstorben ist, war ich sehr betroffen. In
dieser Welt fehlen Menschen wie Ulrich sehr. Ich wünsche Ihnen viel Kraft in
dieser schweren Zeit. Ich werde Ulrich Ratzel nicht vergessen.
Ich grüße Sie von Herzen
Stephan Czarnecki

Sebastian Olschewski, Karlsruhe
2025-02-19 07:56:06Lieber Ulrich,

Stefan Benzing, Abteilungsleiter 1 UM
2025-02-19 11:34:17Lieber Ulrich,

Gregor Stephani, Stuttgart
2025-02-19 12:28:00Wenn ein geliebter
Mensch fortgeht,
mit dem wir tief und wunderbar zusammenhängen,
so ist viel von uns selber mit fortgenommen.
Gott aber will, dass
wir uns wiederfinden,
reicher um alles Verlorene und vermehrt um
jenen unendlichen Schmerz.
frei nach Rainer Maria Rilke
Wie
soll man das Unbegreifliche begreifen, dass Ulrich nicht mehr unter uns ist?
Wir haben schmerzlich
miterlebt, dass sein Weg in den letzten Jahren beschwerlich geworden war. Er
hat gerungen, die alte Leichtigkeit und Verlässlichkeit wieder zu gewinnen und
wurde wieder und wieder durch Rückschläge ausgebremst. Wir hätten es ihm so
gewünscht, dass es anders hätte sein können.
Wir – ich –
werden ihn vermissen, mit seiner Lebensfreude, seinem Humor, seinem Lachen,
seinen klugen Gedanken, die tiefen Gespräche, seine Fähigkeiten und sein sehr
gutes Urteilsvermögen.
Mögen sich alle,
die ihn geliebt und geschätzt haben, im Sinne von Rainer Maria Rilke „wiederfinden“.

Brigitte Griener
2025-02-21 08:03:34Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch. Von: Franz Grillparzer

Daniela Walter
2025-02-21 08:36:41"Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung"
Liebe Familie Ratzel, liebe Angehörige, liebe Freunde,
ich durfte Ulrich Ratzel beruflich nur sehr kurz begleiten, von 2018 bis 2020 war ich aus Karlsruhe ins UM abgeordnet und bin das eine oder andere Mal mit ihm zusammen nach Stuttgart gependelt. Ich habe seine angenehme, offene Art sehr geschätzt und die Begegnungen mit Ulrich Ratzel waren sowohl fachlich als auch menschlich sehr bereichernd. Ich werde mich immer gerne daran erinnern!
Daniela Walter

Florian Rauchfuß | Reichenbach a.d. Fils
2025-02-21 10:13:40Lieber Ulrich,
deine Fröhlichkeit, dein Engagement, dein Humor, dein Wissen, deine Erfahrung und deine Hilfsbereitschaft vermissen wir/ich sehr. Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann. Diese Erinnerungen sind unsterblich und geben uns Trost und Kraft.
„Drum grüß ich dein Badnerland,
du edle Perl’ im deutschen Land.
Frisch auf, frisch auf dein Badnerland.“
Danke dir!
Florian Rauchfuß

Martin Hoffmann, Leopoldshafen, ehemals Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
2025-02-21 04:42:05 Die Linien des Lebens sind verschieden,
Wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen.
Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen
Mit Harmonien und ewigem Lohn und Frieden.
Friedrich Hölderlin
Mehr als 15 Jahre lang, zwischen 1997 und 2014, arbeitete ich mit Ulrich Ratzel eng im selben Fachbereich der LfU bzw. LUBW in Karlsruhe zusammen. Es waren intensive, angenehme und fruchtbare Jahre – bis ein anderer plötzlicher Tod diese außerordentlich gute Zeit jäh beendete. Im Blick auf alles gemeinsam Erlebte, gut Gelöste wie auch das Ungelöste verneige ich mich vor dem geschätzten Kollegen und Mitmenschen Ulrich Ratzel in Dankbarkeit und Respekt.

Ralph Steininger, Karlsruhe
2025-02-23 04:30:57
Günther Hahn
2025-02-26 11:52:37Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will. Von: Unbekannter Verfasser

MIchael Herr
2025-02-26 04:54:13Lieber Ulrich,
nach Deinem unerwarteten Tod fällt es mir schwer, die
richtigen Worte zu finden.
Von unserer ersten Begegnung an schätzte ich Deine
herausragende Fachkompetenz. Nur als ein Beispiel fällt mir das von Dir und Herrn
Dr. Menges initiierte Infraschallmessprojekt ein, das weit über
Baden-Württemberg hinaus Beachtung fand. Selbst eine japanische Zeitung berichtete
darüber. Mehr noch haben mich Deine menschlichen Eigenschaften beindruckt. Wie
oft hast Du Bürgern oder Unternehmen auch für sie unangenehme Sachverhalte so
vermittelt, dass sie sich am Ende sogar bedankten. Das hat mich immer
fasziniert.
Die beruflichen Diskussionen mit Dir schätzte ich sehr, weil
ich dabei stets wertvolle Erkenntnisse gewann. Viele tiefgründige Gespräche mit
Dir über alltägliche Themen, über Politik und vieles mehr bereicherten meinen
Alltag. Oft lachte ich über Deinen feinen Humor. Überhaupt haben wir viel
gelacht. Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, Du hast mit dazu beigetragen,
dass ich morgens gern ins Büro ging und mich dort wohlfühlte.
Nach meinem Eintritt in den Ruhestand sind unsere Kontakte
seltener geworden. Aber jedes Telefongespräch, jede Begegnung mit Dir bereicherte
auch dann noch meinen Alltag. Unser letztes Gespräch, das wir kurz vor Weihnachten
führten, bleibt mir in Erinnerung. Es war wie so oft sehr anregend. Am Ende wünschte
ich Dir, dass Du im Jahr 2025 von den vielen gesundheitlichen Rückschlägen, die
Du in den Jahren zuvor hinnehmen musstest, verschont bleibst. Dass es nun ganz
anders kam, ist für mich schwer zu ertragen. Man trifft im Leben nicht viele
Menschen wie Dich. Umso schmerzlicher ist der Verlust der tiefen Freundschaft mit
Dir. Dein freundliches Lächeln bleibt auf Dauer in meiner Erinnerung.
Michael Herr

Sigmund Heller
2025-02-27 09:42:07Liebe Familie von Ulrich,

Brigitte Goldmann
2025-02-28 03:06:39Ein Seher hat uns Wanderer genannt.

Robert Trusch
2025-03-03 08:57:06
Ulrich der Schmetterlingsforscher
Schmetterlingsforscher sind Entomologen, also „Insektenkundige“. Das ist eine Begabung, etwa wie für ein Musikinstrument. Ulrichs Begabung wurde gefördert, besonders durch seinen Vater Karl. Aber auch durch die ehrenamtliche Mitarbeit beider seit den 1980er Jahren bei der Erfassung der Schmetterlinge Baden-Württembergs für das Karlsruher Naturkundemuseum.
Ich bin sein Freund Robert Trusch, Kurator für Schmetterlinge an diesem Museum, das Alteingesessene oft nur „das Vivarium“ nennen. Wir haben hier in Karlsruhe die drittgrößte Forschungssammlung Lepidoptera Deutschlands (also für die Schmetterlinge), sind quasi Oberliga! Und in dieser Oberliga spielte Ulrich mit.
Ulrich war ein feinfühliger, sehr sorgfältiger und genau arbeitender Mensch. So war es ein Glücksfall für meinen Vorgänger im Museum Günter Ebert, dass Ulrich sich von ihm schon in jungen Jahren für die kleinsten und am schwierigsten zu bestimmenden Großschmetterlinge begeistern ließ: die nur 1-2 cm kleinen, grauen Blütenspanner der Gattung Eupithecia – die biologisch doch so überaus interessant sind! Ulrichs mustergültige Bearbeitung dieser Gruppe auf 200 Druckseiten im Grundlagenwerk „Die Schmetterlinge Baden-Württembergs“ machte ihn über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Und zwar nicht nur unseres Bundeslandes.
Ich lernte Ulrich ungefähr zu der Zeit kennen, als diese Arbeit 2003 erschien. Mit seinem Vater Karl war er ein eifriger Teilnehmer der Veranstaltungen der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft, die ab dieser Zeit auch Exkursionen anbot, die Vater und Sohn rege besuchten. Besonders die Alpenexkursionen in den Vinschgau schmiedeten die beiden fest zusammen: Ulrich wusste nur zu gut, wie sehr sein Vater, der wegen ihm das Sammeln begann, dieses Hochgebirge und die dort lebenden Falter liebte. So waren sie, so lange Karl das gesundheitlich konnte, oft gemeinsam unterwegs.
Die schönste Schmetterlingsreise für Ulrich war wohl die Bhutan-Expedition des Naturkundemuseums im Jahr 2010, bei der auch sein Freund Michael Falkenberg und ich mit dabei waren. Unvergessen geblieben sind die Nächte am Leuchtturm zum Nachtfalter-Anlocken in dem exotischen Land, dessen Falterfauna Ulrich bis zuletzt beschäftigte. – 24 Arten, die er von dort und anderswo als neu für die Wissenschaft beschrieb, machen ihn für die Schmetterlings-Community der Welt unsterblich.
So verewigte er im Jahr 2011 in einer Arbeit über die Blütenspanner Bhutans in der „Entomologischen Zeitschrift“ seine liebe Frau Ute Wild in der Art Eupithecia utae, seine Tochter Lea Maria in Eupithecia leamariae und seien Freund Michael Falkenberg mit Eupithecia falkenbergi.
Seinem Vater Karl zu Ehren beschrieb Ulrich schon 2008, gemeinsam mit dem Welt-Spezialisten für die Gruppe, Volodja Mironov aus Sankt Petersburg, die neue Schmetterlingsart Eupithecia karli aus Kashmir (das ist im Westen des Himalayas) in den „Transactions of the Lepidopterological Society of Japan“. – Und ja, auch mich verewigte Ulrich zusammen mit Volodja im Jahr 2012 mit Eupithecia truschi aus dem Iran in der Zeitschrift „Zootaxa“.
Ulrich war jemand, der die Kraft zur Meisterung seiner Krankheiten auch aus der Wissenschaft schöpfte. Wir hätten uns alle sehr gewünscht, dass diese Kraft stärker und noch länger andauernd gewesen wäre. – – Uns bleibt Ulrich als zuverlässiger Freund, Begleiter in der Natur und Ratgeber für immer in guter Erinnerung.

Lea Maria
2025-03-03 01:10:42An Papa
Ich habe lange versucht, das hier zu schreiben, und es ist mir schwer gefallen.
Es ist mir zu wichtig, und ich bin zu nah dran, und es gibt nicht die passenden Worte,
um zu beschreiben, wie ich mich fühle.
Also habe ich geweint.
Dann habe ich es doch versucht.
Mein Papa ist tot.
Inzwischen sind 18 Tage vergangen.
Montag auf Dienstag.
Alles wandelte sich von gewöhnlich zu chaotisch.
Und da sitze ich, schreibe und weiß, dass es von jetzt an immer ein Davor
und ein Danach geben wird.
Ich wünschte, ich könnte dir all die Dinge erzählen, die du jetzt schon verpasst hast.
Dass ich in einer Bar im Jungbusch einen Kasten mit Schmetterlingen an der Wand
hinter der Theke gesehen habe.
Dass so viele Leute um dich trauern.
Dass deine Todesanzeige derselbe Schmetterling ziert, den ich für Opas Todesanzeige
gemalt habe.
Dass Mama stark ist.
So klein und allein ich mich jetzt auch fühle, ich wusste immer, dass du mich geliebt hast.
Ich habe es immer gespürt, wenn du mir Geduld gezeigt hast, mich unterstützt hast.
Wenn du mir gesagt hast, dass wir Probleme gemeinsam lösen können.
Wenn du mich getröstet, mich gewärmt und gehalten hast, wenn alles zu schwer wurde.
Wenn du mich gehört, gesehen und verstanden hast.
Du hast mir beigebracht, was wirklich zählt:
Mitgefühl für andere zu haben,
Dankbarkeit zu empfinden
und – ironischerweise – nicht die Hoffnung aufzugeben, dass alles gut wird.
Die Sängerin MINE hat in einem Lied, das mein Papa und ich gerne mochten,
Folgendes gesungen:
„Wenn ich könnte, hätte ich Vertrauen zur Welt,
Dass alles besser wird und dass es hält.
Wenn ich könnte, glaubte ich, dass es nicht sein muss,
Dass nach dem Tod das Ende ist, dass Tod heißt, es ist Schluss.“
Ich trauere.
Ich trauere dem hinterher, was ich erlebt und nie wieder erleben werde.
Aber ich trauere auch einer Zukunft hinterher, die es jetzt nicht geben wird.
Ich trauere um all das, was hätte sein können, aber nie sein wird.
Wünsche, die unerfüllt bleiben werden.
Nie wieder werde ich deine Stimme hören, dein Lachen, dein viel zu lautes Niesen.
Nie wieder werden wir gemeinsam am Küchentisch sitzen, wenn ich gekocht habe, und du sagst,
es wäre das Leckerste auf der Welt, weil du das immer gesagt hast, wenn ich gekocht habe.
Nie wieder wirst du auf dem Sofa einschlafen, während irgendein Science-Fiction-Film läuft
oder Stromberg oder irgendwas mit Haien.
Nie wieder werden wir uns gegenseitig aufziehen, weil ich eben manche Dinge anders sehe als
du, weil du eben manche Dinge anders siehst als ich.
Wenn ich meinen Abschluss mache, wirst du nichts davon mitbekommen,
nicht sagen können, wie stolz du bist.
Und wenn ich mal heirate, wirst du nicht da sein.
Und du wirst auch nie Großvater werden.
Dabei wärst du der allerbeste Großvater gewesen, weil du auch der allerbeste Vater warst.
Wem soll ich meine Träume erzählen?
Mein Papa war freundlich und süß und lustig und ehrenhaft und liebevoll und sanft.
Er war mein Held. Meine Sicherheit. Mein Vertrauter. Mein Licht. Mein Zuhause.
Und er hat oft genug gesagt, dass ich jetzt erwachsen bin und ihn nicht mehr brauche.
Aber ich hätte ihn für den Rest meines Lebens gebraucht.
Ich weiß, dass alles, was er mir mitgegeben hat, in mir weiterlebt.
Dass er ein Teil von mir bleibt, in allem, was ich tue, und in dem Menschen, der ich bin.
Ich werde dich vermissen. Wahrscheinlich jeden Tag für den Rest meines Lebens.
Bei allem, was ich tun werde, werde ich denken: „Du solltest hier sein.“
Ich wünschte, ich hätte dich etwas länger umarmt, als ich dich das letzte Mal gesehen habe.
Papa, du fehlst mir unendlich.